Kommunikation

Die erste Selektion, die geschehen muss, damit Kommunikation möglich wird, bezeichnet etwas (z.B. ‘Kommunikation’).

Will man diese Information mitteilen, muss sie in einer Zweitform mitgeteilt werden (z.B. durch weiße Großbuchstaben auf orangefarbenem Grund usw.).

Die Mitteilung einer Information ist dabei nicht zu verwechseln mit der Information selbst. Die Information ist, mit Husserl, reines Noema, “aus jeder Räumlichkeit gelöst”. Die Mitteilung dagegen ist, um in Husserls Terminologie zu bleiben, Kundgabe – und diese Kundgabe muss räumlich hergestellt, im Raum gebunden werden. Sie muss  wahrgenommen werden können.

Die Mitteilung in ihrer substrathaften Äußerlichkeit erzeugt die Differenz zwischen sich – weiße Großbuchstaben auf orangefarbenem Grund – und dem, wofür dieses Wie steht: Taschenrechner, Telefon-Zubehör usw.

Alles, was wir als Mitteilung identifizieren, wird aufgesplittet in einen fremdreferentiellen  (wofür ‘Kommunikation’ steht) und einen selbstreferentiellen Aspekt (welche Schrift usw.). Innen und Außen begegnen uns hier wieder als der Unterschied zwischen Information und Mitteilung. Ohne diesen Unterschied könnte Kommunikation nicht funktionieren. Auf ihn kommt es also an. Jede Mitteilung wird als diese Differenz identifiziert, als Unterschied zwischen einer Innenseite und einer Außenseite, der etwas mitgeteilt wird.

Im Gegensatz zu einem Schriftzug haben blaue Hemden ursprünglich nichts im Sinn. Sie können natürlich als Information gelesen werden („Saturn-Mitarbeiter”). Aber nicht alle, die blaue Hemden tragen, arbeiten bei Saturn. Nicht alle blauen Hemden teilen etwas mit. Wer davon ausgehen will, muss die Kopplung zur Information herstellen – und sei es durch eine Unterstellung: Man kann nicht nicht kommunizieren. Anschließen können wir, kann die Kommunikation nur an eine Mitteilung, an die für sie sichtbar gewordene, hergestellte, mit sinnlichen Merkmalen ausgestattete Information.